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Datum der Veranstaltung:
13–15 Okt 2026
gedatec
13–15 Okt 2026
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Wärmepumpen in Europa: Wie weit ist Deutschland - und was das Handwerk jetzt wissen muss

In Norwegen und Finnland längst Standard, in Deutschland noch Zukunft: Wärmepumpen sind effizient, klimafreundlich und unabhängig von Öl und Gas – doch hierzulande ist noch viel Potenzial.

Lesezeit: 2 Minuten

Mit 632 installierten Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte liegt Norwegen klar auf Platz 1 im europäischen Vergleich, dicht gefolgt von Finnland mit 524 Wärmepumpen – so aktuelle Zahlen des Europäischen Wärmepumpenverbands (EHPA). Mit Blick auf die verkauften Wärmepumpen in 2024 liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf Platz 16. Schlusslicht ist Großbritannien.

Technische Innenansicht einer Wärmepumpe mit rotem Ausdehnungsgefäß, Rohrleitungen, Anschlüssen und Reglerkomponenten.

Innenansicht einer modernen Wärmepumpenanlage.

Warum andere Länder weiter sind – und was Deutschland jetzt tun kann

Unsere skandinavischen Nachbarn haben früh begonnen, ihre Wärmeversorgung zu elektrifizieren. Ein entscheidender Grund: Sie setzen auf sauberen Strom aus erneuerbaren Quellen – in Norwegen vor allem Wasserkraft. Dadurch passen Wärmepumpen perfekt ins Energiesystem. Für jede Kilowattstunde Strom liefern sie drei bis fünf Kilowattstunden Wärme – ein enormer Effizienzvorteil, der die Heizkosten langfristig senkt.

Deutschland holt auf: Mit zunehmendem Anteil erneuerbarer Energien im Strommix und gezielten Förderprogrammen werden Wärmepumpen auch hier immer attraktiver. Der Think Tank Agora Energiewende prognostiziert ein Wachstum auf rund 500.000 Wärmepumpen pro Jahr bis 2035. In Deutschland wächst das Interesse, vor allem im Neubau, aber auch im Bestand. Mehr als zwei Drittel (69,4 %) der in 2024 fertiggestellten Wohngebäude heizen mit Wärmepumpen. Doch auch bei der Sanierung älterer Gebäude liegt enormes Potenzial. Wärmepumpen heizen auch in Bestandsgebäuden effizient und klimafreundlich. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. 

Das Handwerk als Schlüssel zur Wärmewende

Doch um die Energiewende im Wärmemarkt zu meistern, braucht es das Handwerk – als Planer, Installateur und Systemintegrator. Denn Wärmepumpen sind keine isolierten Systeme, sondern Teil vernetzter Energiestrukturen. Sie funktionieren am besten in Kombination mit Photovoltaik, Stromspeicher und digitalem Energiemanagement. Damit diese Technik zuverlässig arbeitet, müssen SHK-, Elektro- und Dachhandwerk eng zusammenarbeiten.

Ein Beispiel: Das Dach liefert Strom über PV-Module, die Elektroinstallation steuert den Energiefluss und die SHK-Fachleute sorgen dafür, dass die Wärmepumpe und die Heizung optimal zusammenarbeiten. Das Ergebnis: ein Haus, das seinen Energiebedarf zu großen Teilen selbst deckt – unabhängig von fossilen Brennstoffen und steigenden Preisen.

Zwei Männer stehen auf der Messe gedatec vor einer ausgestellten Wärmepumpe von Wolf und informieren sich über die Technik.

Auf der gedatec präsentieren Aussteller die neueste Wärmepumpen-Technologie.

gedatec: Treffpunkt für Wissen, Technik und Vernetzung

Auf der gedatec erleben Fachbesucher und -besucherinnen, wie sich die Wärmepumpentechnologie weiterentwickelt. Hier zeigen Aussteller wie Buderus, Remeha, STIEBEL ELTRON, Vaillant, WIEDEMANN und Wolf neueste Gerätegenerationen, Systemlösungen und digitale Steuerungen, die das Zusammenspiel zwischen Strom, Wärme und Speicher perfektionieren.

Neben Produktneuheiten bietet die Messe Live-Demonstrationen und Vorträge rund um Installation, Förderprogramme und Energieeffizienz. Besonders wertvoll ist der Austausch zwischen den Gewerken – hier entstehen Ideen, wie Gebäude in Zukunft noch smarter, effizienter und nachhaltiger werden können.

Autor*in:Britta Wolters

Nachhaltigkeit, Handwerk, Technik , Wärmepumpe
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